Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen…
Und so muss auch ich mich Schritt für Schritt vorantasten, um endlich die heiß ersehnten Linsen/Laffen guillochieren zu können. Mein herzlicher Dank gilt hier Uschi Bodemer, von der ich die geprägten Teile erhalten habe!
Da ich nach der Lieferung übereifrig mit den Linsen loslegen wollte, war ich zu ungeduldig, um mir eine richtig gute Haltevorrichtung für das Einspannen am Rundzug anfertigen zu lassen und habe einfach mal versucht, mir selbst etwas zu bauen.


Ich darf es vorweg nehmen: Mit mäßigem Erfolg.
Eine wirklich funktionstüchtige Haltekonstruktion ist jetzt in Arbeit. Morgen sollte ich das hübsche Teil in meinen Händen halten und starten können – alle Schwierigkeiten und Störungen durch Unregelmäßigkeiten bei den selbstgepressten bzw. geschmiedeten Halbschalen, einer instabilen Haltevorrichtungen oder dezentriertem Spannfutter und ein ungleichmäßiges Aufbringen der Linsen auf diesen sollten damit behoben sein. Jetzt liegt es wohl an mir und meinem Feingefühl für die Einstellungen am Rundzug!
Ein kleiner Auszug von Unternehmungen außerhalb der Schmuckproduktion:
Yolanda und ich haben Johanna in der Kofferproduktion beehrt und durften mit ihr gemeinsam unsrere eigenen Koffer herstellen, was ich persönlich ziemlich toll fand! Hier ein Bild von meinem Kleinen! (Wer mich kennt weiß, dass ich nicht unbedingt der farbenfrohste Mensch bin, was Kleidung und Accessiores betrifft. Deshalb fällt der von mir gestaltete Koffer etwas schlicht und klassisch aus, aber ganz nach meinem Geschmack 😉 )

Das Wochenende mit Bahnstreik und dem Mauerfall-Jubiläum habe ich in vollen Zügen genossen! Nämlich einerseits in überfüllten U-Bahn-Wagons, zusammen mit den vielen vielen Touristen, die die leuchtende Ballonmauer sehen wollten und zum anderen dank Vanessas Spontanbesuch, die aufgrund des Streiks das sonnige Wochenende in Berlin verbringen musste.
Das Steigen der Luftballons konnte auch ich mir natürlich nicht entgehen lassen, wenn ich schon mal vor Ort bin. Den feierlichen Rahmenveranstaltungen bin ich wegen der Menschenmassen bewusst ferngeblieben, habe aber von einem relativ ruhigen Plätzchen direkt entlang der Mauer diesen Moment miterleben können.

Wieder zurück ins Technikmuseum..
Nach und nach besuche ich alle Werkstätten und auch den Bereich der Schmuckproduktion nutze ich mit meinen guillochierten, geprägten und teils emaillierten Siegelringen in nahezu vollem Umfang aus.


Erst wird das ganze Blech mit den Mustern verziert und in Streifen geschnitten, unter dem Fallhammer sanft in Form gepresst, ausgesägt, zum Ring gebogen, verlötet und manch einer landet noch kurz im Emailofen, ehe sie alle in der Galvanik veredelt werden.
Und für diejenigen, die sich jetzt denken: „Sanft am Fallhammer arbeiten?“
Ich muss wirklich behutsam mit der Kraft des Fallhammers umgehen und darf die Ringform nicht vollends ausprägen, da das guillochierte Muster sonst darunter leiden und an den Seiten des Ringes nicht mehr viel davon überbleiben würde. Mit einem tieferen Schnitt und leichterem Pressdruck als üblich klappt das alles ganz gut!

Brandaktuell!
Letze Woche wurde ich, was das Arbeiten am Rund- und Geradzug angeht, zwangspausiert. Herbert, Werner und Elmar, unsere Experten von der Arbeitsgruppe Schmuck verbindet und 13 Studenten aus Pforzheim sind für das alljährliche Projekt Pforzheim revisited angereist, um im Technikmuseum gemeinsam zu arbeiten.

Ganz schön kuschelig wurde es da in der Werkstatt! Weshalb ich mich in ein etwas ruhigeres Eck begeben und mich im Sandguss mit Zinn und Silber versucht habe. Natürlich mit guillochierten Elementen – dem bleibe ich treu! 🙂

Dabei habe ich wieder etwas gefunden, woran ich weiter arbeiten möchte. Richtige Luxusprobleme sind das, die ich hier habe!!
Immer wieder entdeckt man neue spannende Möglichkeiten und Arbeitsschritte, die man nutzen und weiterentwickeln kann und meine Stipendiatentage rasen an mir vorbei….
Das wars vorerst mal von mir!
Ich versuche euch ab jetzt etwas regelmäßiger auf dem Laufenden zu halten, was sich so in Berlin und im Museum tut.
Alles Liebe,
Katharina